Bundesweite Termine
05.01.2021
Grußwort
Steter Mahner für die Olympischen Kernwerte
05.01.2021
DOG
70 Jahre Deutsche Olympische Gesellschaft
17.11.2020
Neckaralb
Ehrung des Turngaus Zollern-Schalksburg
06.11.2020
Berlin
Mitgliederversammlung: DOG-Präsidium mit bekannten und neuen Namen
05.11.2020
Nachruf
Ehrenmitglied Hubert Hey verstorben
Andreas Weber: Lufthansa - 39 Jahre über den Wolken
Ein anderes einschneidendes Erlebnis hatte ich außerhalb der Kabine. Nine Eleven, also die Anschläge auf das World Trade Center in New York 2001, habe ich vor Ort erlebt. Nach einem Transatlantikflug hatten wir standardmäßig 24 Stunden Ruhezeit in New York. An jenem 11. September hatte ich gemeinsam mit einigen anderen Crew-Mitgliedern eine Auffahrt zur Aussichtsplattform im World Trade Center geplant. Wir haben dann entsetzt die brennenden Türme gesehen. Und die Menschen, die sich in ihrer Verzweifelung in die Tiefe stürzten, weil ihnen der Fluchtweg durch Brände in den weiter unter gelegenen Etagen abgeschnitten war. Ein fürchterliches, ein einschneidendes Erlebnis.
JFK, der New Yorker Flughafen blieb nach den Anschlägen mehrere Tage lang für internationale Flüge gesperrt. Die Lufthansa hatte der gesamten Crew angeboten uns als „normale“ Passagiere zurückzuholen. Wir haben dann intern abgestimmt und den Rückflug nach Frankfurt „on duty“, also im Arbeitseinsatz, absolviert.
Um was ging es da?
Auf der Kurzstrecke wurde damals die neue Business Class eingeführt. Die Einführung wurde mit großem Aufwand publiziert. Und ich war quasi das Gesicht der Produkteinführung. Das entsprechende Fotoshooting hat fast einen ganzen Tag in Anspruch genommen. Die Produktinitiative brachte nicht nur Neuerungen und Verbesserungen in der Kabine, sondern in allen Bereichen der Fliegerei.
Lieblingsziele, Jetlag und Verabschiedung
Gibt es ein ausgesprochenes Lieblingsziel?
Am Ende waren es Singapur und Johannesburg.
Wie sah es mit dem Jetlag aus?
Jeder, der zwischen Zeitzonen hin und her pendelt, weiß, dass man sich sofort dem lokalen Rhythmus anpassen muss. Wer sich zwischendurch hinlegt und einige Stunden schläft, hat verloren. Das ist nicht immer leicht und erfordert ein hohes Maß an Selbstdisziplin. Möglichst nicht rauchen, kaum Alkohol und viel Sport sind die Basis für eine gute körperliche Konstitution, die dazu beiträgt, den ständigen Zeitzonen-Wechsel zu verarbeiten. Nicht jeder verkraftet die ständige Zeitumstellung. Als Konsequenz bleibt dann nur sich aus dem Langstreckengeschäft zurückzuziehen.
Du hast mir ein Foto gezeigt, auf dem du und andere Crew-Mitglieder in der Maschine mit einem Sektglas abgebildet sind. Ist Alkohol im Dienst erlaubt?
Nein, natürlich nicht. Wir dürfen während des Dienstes keinen Alkohol trinken. Bei besonderen Anlässen, kann der Kapitän eine Sonderregelung erlassen; aber erst, wenn die Passagiere das Flugzeug verlassen haben und alle notwendigen Aktivitäten komplett abgeschlossen sind. Dann kann man möglicherweise mal zusammen einen Schluck Champagner trinken. Bei meiner Verabschiedung war das so. Und in seltenen Fällen auch dann, wenn ein besonderer Passagier nach dem Flug gemeinsam mit der Besatzung anstoßen möchte.
Wie lange warst du im Bereich Flugbegleitung für die Lufthansa im Einsatz?
39 interessante Jahre. Den Abschied werde ich niemals vergessen: Zu meiner Crew in der Kabine gehörte meine Tochter Frederike, die als Purserette I meine Stellvertreterin war.