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05.01.2021
Grußwort

Steter Mahner für die Olympischen Kernwerte

05.01.2021
DOG

70 Jahre Deutsche Olympische Gesellschaft

17.11.2020
Neckaralb

Ehrung des Turngaus Zollern-Schalksburg

06.11.2020
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Mitgliederversammlung: DOG-Präsidium mit bekannten und neuen Namen

05.11.2020
Nachruf

Ehrenmitglied Hubert Hey verstorben

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50 Jahre "Jugend trainiert für Olympia"

Moderator Till Lufft, Klaus Paul, Gerd Nagel, Dominic Ullrich, Henk Wedel

Podiumsdiskussion der Zweigstelle Darmstadt

Die diesjährige Herbstveranstaltung der Zweigstelle Darmstadt befasste sich mit dem Thema „Jugend trainiert für Olympia“, lange Zeit ein Erfolgsmodell, in jüngster Zeit aber sinkende Teilnehmerzahlen beklagend. In einer Podiumsdiskussion wurden sowohl Probleme als auch Chancen aufgezeigt. Statements und Anregungen aus dem Auditorium sorgten für einen lebhaften Abschluss der Veranstaltung.

„Jugend trainiert für Olympia“ (JTFO) ist ein Bundeswettbewerb für die Schulen. In einer Reihe der bekanntesten Sportarten finden Kreis-, Regional- und Landesmeisterschaften statt, bei denen sich die Sieger für das jährlich in Berlin stattfindende Bundesfinale qualifizieren.

Es gibt nur Mannschaftswettbewerbe, damit erhalten die Gruppenerlebnisse und die Kameradschaft einen sofort erkennbaren hohen Stellenwert. Talentsuche und Talentförderung sind weitere Kernpunkte des Konzepts, das 1969 mit einer Bundesveranstaltung in Berlin in Anwesenheit von Bundespräsident Gustav Heinemann offiziell eröffnet wurde.

Der Medaillenspiegel der Olympischen Spiele von Mexico City 1968 (DDR Platz 5, BRD Platz 8) hatte Sport und Politik in der Bundesrepublik nachhaltig geschockt. Da ja 4 Jahre später die Olympischen Spiele in München stattfinden sollten, wollte man im Medaillenspiegel nicht wieder hinter der DDR liegen. Zusammen mit der Zeitschrift Stern und den Bundesländern wurde deshalb der Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ ins Leben gerufen.

Vor und nach der Einführung des Wettbewerbs kam es zu einem Tauziehen zwischen den Ländern und der Zeitschrift Stern um die Ausrichtung von JTFO, über die der ehemalige Leitende Ministerialrat im hessischen Kultusministerium, Klaus Paul, aus eigener Erfahrung  berichtete. Dem tatkräftigen Eingreifen des MdB Friedel Schirmer (SPD), dem früheren Deutschen Meister im Zehnkampf, war es zu verdanken, dass der neue Wettbewerb seine  erfolgreiche Entwicklung nahm. Gerd Nagel, Deutscher Meister im Hochsprung (2,30 m) berichtete von seinen glücklichen Jahren mit seiner Schulmannschaft bei den Finalwettkämpfen von JTFO.

Aus heutiger Sicht sprachen Dominic Ullrich, Vize-Präsident im DLV für Jugend, und der Schulsportkoordinator im Kreis Groß Gerau, Henk Wedel, über die notwenige Weiterentwicklung der Einrichtung JTFO, zumal die Zahl der teilnehmenden Schulen sinkt.

Es fehle an ausgebildeten Sportlehrern, die mit Engagement die Möglichkeiten des Konzepts auszuschöpfen bereit sind. Die (unterstellte) Scheu vor Überstunden an den Wettbewerbstagen mit Anreise und Ganztagebetreuung führe immer wieder zur Nichtteilname. Das Fach Sport habe außerdem auch bei den Schülern nicht die höchste Priorität. Die Bereitschaft an den Wettkämpfen teilzunehmen verliert auch an Attraktivität, wenn zum Beispiel der Ausfall einer Stunde Mathe auf dem Spiel steht. Eine weitere beklagenswerte Tatsache liegt im System selbst: Leistungsstarke Schüler im Sport werden in den Eliteschulen zusammengezogen, was zur Chancenlosigkeit der „kleinen“ Schulen führt, die oft aus diesem Grund nicht an den Vorrunden teilnehmen.

In der zweiten Hälfte der Veranstaltung entspann sich eine lebhafte Diskussion, die von Till Lufft souverän geleitet wurde. Schilderungen und Argumente beleuchteten die Defizite in der Praxis und stellten sie den  Chancen und Möglichkeiten gegenüber. Reformen der Organisation sollten bei Fortbildungstreffen gemeinsam mit Übungsleitern aus den Vereinen und Verbänden erörtert werden. Ziel muss es sein, mehr Jugendliche für den Wettbewerb zu gewinnen, aber auch gleichzeitig die sozialen und gesundheitlichen Aspekte zu fördern, die in unserer Gesellschaft häufig nicht genügend berücksichtigt werden.

Walter Schwebel